Sigrid Eder, Karin Eibenberger / Text und Fotos
Gefederte Sattelstütze, Vorbau und mehr

Graveln mit Komfort

Gravel Biken ist mittlerweile mehr als ein Trend. Ein Gravelbike ist einem Rennrad optisch sehr ähnlich, in Wahrheit bietet es aber völlig andere Möglichkeiten. Forststraßen, Waldwege, Trails – alles ist möglich. Die Reifen sind breiter und bieten mehr Grip, die Sitzposition ist in der Regel nicht so gestreckt wie auf einem Rennrad – um es nur ganz kurz zu beschreiben. Zudem gibt es etliche Möglichkeiten, Gepäck mitzunehmen. Das Gravelbike ist ein Rad für Abenteuer. Was allerdings – bei aller – Coolness nicht vorhanden ist: Komfort.

Natürlich kann man durchs Gelände jagen, Downhills fahren, die grundsätzlich für Mountainbikes gemacht sind, aber eine Federgabel ist bei den meisten Rädern nicht verbaut und auch hinten ist keine Federung vorhanden. Damit sind Schmerzen in den Handgelenken vorprogrammiert. Das Gleiche gilt für den Rücken, wenn man im unwegsamen Gelände unterwegs ist und nicht bei jedem Schlagloch aufsteht.

Ich persönlich hatte vor ein paar Jahren einen Bandscheibenvorfall und bin aus dem Grund vielleicht ein wenig vorsichtiger als andere Fahrer. Es braucht aber eigentlich keine Probleme aus der Vorgeschichte, um zu verstehen, dass jeder Schlag in den Rücken nicht gut sein kann – egal ob man es aushält oder nicht.

Nach einiger Recherche bin ich auf die Marke Redshift gestoßen, die sich auf Produkte, die eben solche Probleme lösen sollen, spezialisiert hat. Und so dauerte es nicht lange, bis sich die Sachen am Schreibtisch türmten und der Umbau losgehen konnte!

Eine Menge Sachen für mein Redshift Upgrade liegen am Schreibtisch bereit.

Verbaute Komponenten an unseren Rädern

Gefederter Vorbau: Shockstop Pro Suspension Stem

Gefederte Sattelstütze: Shockstop Pro Endurance Suspension Seatpost

Erhöhter Lenker: Top Shelf Handlebar System

Ober- und Untergriffe: Cruise Control Drop Bar Grips

Licht: Arclight Light Modules & Mounts

Aero Lenker: Quick-Release Clip-On Aerobars

Im Detail

Erhöhter Lenker: Top Shelf Handlebar

Mein Trek Checkpoint SL 5 ist grundsätzlich viel komfortabler als ein reguläres Rennrad, aber ich hatte bei langen Fahrten trotzdem das Gefühl, sehr gestreckt zu sitzen; vor allem der Schulterbereich war immer sehr verspannt. Beim Top Shelf Handlebar hatte ich die Möglichkeit einen Lenker zu wählen, der breiter ist (ich habe 47 cm gewählt) und zudem um 5 cm erhöht ist. Der Umbau war nicht schwierig: Brems- und Schaltkombination abnehmen, Lenkerband wegnehmen, neuen Lenker montieren, die Griffe mit einbinden, Lenkerband aufwickeln, fertig. Das Resultat: Ein Fahrgefühl, als hätte ich ein völlig anderes Rad. Beim Tuscany Trail (Bericht folgt) waren wir täglich bis zu 10 Stunden netto am Rad und ich hatte überhaupt kein Problem mit meiner Sitzposition.

Ergonomische Griffe: Cruise Control Drop Bar Grips

Passend zum Lenker habe ich die Drop Bar Grips verbaut, die ein wesentlich ergonomischeres Greifen ermöglichen und vor allem die Ballen der Hände ganz extrem entlasten.

Gefederter Vorbau: Shockstop Pro Suspension Stem

Man muss kein Experte sein, um sich vorstellen zu können, dass eine starre Gabel an einem Rad im Gelände einfach nicht angenehm ist. Jede Bodenwelle, jeder Stein überträgt sich in die Handgelenke, die nach einigen Stunden wirklich schmerzen können. Die Bewertungen des gefederten Redshift Vorbaus waren mehr als vielversprechend. Scheinbar jeder, der diesen verbaut hat, schreibt davon, dass er/sie den Vorbau nie wieder tauschen würde. Um es kurz zu fassen: Auch ich würde das nicht. Es ist ein unglaubliches Upgrade, sowohl in flachen Passagen als auch in Downhills. Mit dem Vorbau lassen sich wesentlich höhere Geschwindigkeiten fahren und schmerzende Handgelenke sind einfach passé. Der Vorbau selbst bietet 2 cm Federweg und lässt sich individuell mittels 5 verschiedenen Elastomeren anpassen, entweder man orientiert sich am Körpergewicht oder am persönlichen Fahrstil und dem Gefühl, das man eben gerne hat – richtig oder falsch gibt es in dem Fall nicht.

Gefederte Sattelstütze: Shockstopo Pro Endurance Suspension Seatpost

Passend zum Vorbau und mir eigentlich am allerwichtigsten war die gefederte Sattelstütze, um weiteren Rückenproblemen vorzubeugen und nicht bei jeder Unebenheit aus dem Sattel zu müssen. 3,5 cm Federweg bieten ein völlig anderes Fahrgefühl. Auch hier lässt sich die Härte der Federung individuell einstellen. Wenn diese ganz weich ist, merkt man auf Asphalt ein leichtes Wippen und die Kraftübertragung ist minimal reduziert. Im Gelände hingegen ist man damit deutlich schneller, weil die Sattelstütze die meisten Unebenheiten einfach ’schluckt‘. Gleich wie beim Vorbau kann man auch hier die Härte sehr einfach einstellen.

Das Aussehen nach dem Umbau kann man als sehr futuristisch bezeichnen

Aerobar: Quick-Release Clip-On Aerobars

 

Aerobars am Gravelbike. 

 

Aerobars kennen die meisten vermutlich aus dem Straßenradsport, vor allem aus dem Triathlon-Bereich. Aber gerade bei den immer beliebter werdenden Ultradistanz-Bikepacking Rennen oder Ultracycling-Rennen sieht man mehr und mehr Aerobars verbaut. Sitzt man lange am Rad, gilt es ein Optimum aus Komfort und Aerodynamik rauszuholen. Die korrekte Einstellung von Bike und Aerobar ist ein ziemlicher Prozess und nicht nur das Bikefitting sind entscheidend, sondern auch die langjährige Gewöhnung der Muskeln und der passiven Strukturen der Fahrer an die Aeroposition. Vorteile bringt sie aber auf jeden Fall je länger die Distanzen sind. 

 

Während man am Rennrad problemlos immer Aerobars montiert lassen kann, will man am Gravelbike eher mal mit, mal ohne Aerobars fahren – je nach Art der Strecke, des Geländes oder dem generellen Bike-Setup. Wer regelmäßig mit dem Gravelbike unterwegs ist, weiß, dass jede Fahrt und jedes Event anders ist und man mal mit oder ohne Packrolle vorn unterwegs ist, es werden permanent Taschen und Gepäckträger rauf- und runtergeschraubt. Gerade die Aerobar-Einstellung ist aber jedesmal ziemlich heikel, da es bei ihr genauso wie beim Sattel auf jeden Millimeter drauf ankommt. 

 

Redshift hat mit den Quick-Release Aerobars da einen ziemlich genialen Wurf gemacht, wie wir finden. Denn einmal korrekt am Lenker verbaut, kann man in Sekunden die Aerobars auf die Trägerplatten montieren oder entfernen. Oder man nutzt die selben Aerobars an zwei verschiedenen Rädern. 

Die Aerobars von Redshift sind in klassisch L- oder S-Bend erhältlich und sehr hochwertig verbaut. Mit zusätzlich erhätlichen Spacern kann auch die Höhe individuell gut angepasst werden. Da wackelt und scheppert nichts. Fazit: klare Empfehlung! 

 

Details auf einen Blick

  • Dieser Quick-Release Aerobar lässt sich sekundenschnell und werkzeuglos anbringen und abnehmen.
  • Kein mühsames Schrauben
  • Lenkeraufsatz bleibt immer in der gleichen Position.
  • doppelter Sicherheitsverschluß verhindert versehentliches Lösen.
  • genaue Einstellung der Höhe, Länge, Weite, etc. möglich.
  • bringt nicht nur Aerodynamik, sondern auch Komfort auf der Langstrecke und bei Bikepacking Abenteuern
  • passend für 31,8mm Lenker
  • kompatibel mit allen 22,2 Extension Bars anderer Hersteller
  • Material: 6061-T6 Aluminium
  • Gewicht 630 Gramm/ Set

 

 

Die Aerobars lassen sich individuell einstellen und sind sehr hochwertig verarbeitet. 

Alle Infos und Bestellmöglichkeit: redshiftsports.com

 

Das Gravelbike-Outfit sowie die M.u.l.e. Hüfttasche und die Podium Chill Trinkflaschen wurden uns von Alé und Camelbak zur Verfügung gestellt. 

Antwort hinterlassen

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..